Veröffentlichung am 25.05.2024
Anfang 1763 endete ein Konflikt, den man nach damaligen Vorstellungen durchaus als »Weltkrieg« bezeichnen könnte, da er nicht nur in ganz Europa, sondern auch in Teilen der Neuen Welt gewütet hatte. Nach sieben Jahren hatten sich die Fronten geklärt, und die Menschen, die das Ganze hatten ausbaden müssen, durften für eine Weile aufatmen. Aus Anlass eines Dankfestes für das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg schrieb der Lüneburger Kirchenmusiker Johann Christoph Schmügel die umfangreiche Friedens-Cantate, die nach ihrer Premiere am 6. Januar 1763 jetzt erstmals wieder an die Öffentlichkeit kommt. Schmügel sei einer seiner besten Kompositionsschüler gewesen, befand Georg Philipp Telemann, der hier gleichfalls mit einigen musikalischen Kommentaren zum militärischen Geschehen vertreten ist: Da liegen Krieg & Frieden nahe beieinander.
Georg Philipp Telemann:
Oratorium „Hannover siegt, der Franzmann liegt“ und „Arie auf die glücklichen Progressen der alliirten Waffen in Hessen“
Johann Christoph Schmügel: „Friedens-Cantate 1763“
barockwerk hamburg
Gesangssolisten: Hanna Zumsande (Sopran), Matthias Dähling (Altus), Mirko Ludwig(Tenor), Dominik Wörner (Bass)
Musikalische Leitung: Ira Hochman
Veröffentlichung am 30. Mai 2023
Wir freuen uns sehr, dass Iphigenia nun veröffentlicht wird, unsere im düsteren März 2021 entstandene Opernaufnahme. Corona zum Trotz haben wir das Werk einstudiert, in einem Streaming-Konzert damals der Öffentlichkeit präsentiert und auf CD aufgenommen. Es bleibt uns eine besondere Erinnerung an Tage voller wunderbarer Musik mitten Lockdown. Es war eine besondere Zeit, in der wir den pandemischen Gedanken entfliehen konnten und ganz unter uns allein bei Grauns Musik blieben. Das hat unsere Herzen damals sehr erwärmt.
Wir mussten uns alle etwas gedulden, bis die parallel zum Streaming-Konzert eingespielte "Iphigenia"-CD bei Label cpo Ende Mai 2023 erscheint. Die Geschichte der Königstochter Iphigenie, die von ihrem Vater Agamemnon geopfert werden soll, gehört zu den klassischen Tragödien der griechischen Antike, die das Theater bis heute zu immer neuen Interpretationen inspirieren und die Zuschauer fesseln. Mit gerade einmal 24 Jahren begeisterte sich auch Carl Heinrich Graun an dem Stoff und komponierte vor 290 Jahren die “Iphigenia in Aulis”. Seine jugendlich frische und farbenfrohe Musik erklang zuletzt im Jahr 1731 auf der Bühne der hamburgischen Gänsemarkt-Oper. Im Zentrum des Werks steht die freiwillige und selbstlose Aufopferung der Iphigenie in den Zeiten der gesellschaftlichen Krise. Vaterliebe und Königspflicht, Treue und Verrat, Ironie und Intrigen und eine Hochzeit als Schlussakkord bieten alle Zutaten für eine opulente und abwechslungsreiche Barockoper.
Nun schicken wir Iphigenias Aufnahme in die Welt der Musikliebhaber und hoffen, dass damit bisher zu Unrecht vernachlässigte deutschsprachige Opernschaffen Carl Heinrich Grauns eine neue Würdigung erfährt und seine Werke wieder in Opernhäusern erklingen werden.
Unser Dank gilt an dieser Stelle allen Förderinstitutionen und Menschen, die hinter den Kulissen „kontaktlos“ eine großartige Unterstützung für das Projekt geleistet haben. Das sind Mitarbeiter der Stabi Hamburg, Herr Dr. Jürgen Neubacher und Herr Markus Trapp, der Tonmeister Piotr Furmanczyc, Videoteam Helene und Julian Conrad, Journalist Marcus Stäbler, der an Stelle der leider verloren gegangenen Rezitative im CD Booklet durch die Irrungen und Wirrungen der Handlung führt, Öffentlichkeitsarbeit und Fotographie von Ralf Grobe.
Selten zu hörende Kompositionen zu den gegenwärtig leider weiterhin aktuellen Themen Krieg und Frieden erklangen in unseren außergewöhnlichen Konzerten im August 2022 im Lichthof der Staatsbibliothek Hamburg und im Rathaus Lüneburg. Die Werke entstanden im Kontext des Siebenjährigen Krieges (1756–1763), der auch in Norddeutschland viel Elend und Verwüstung hinterließ. Sie stammen von unserem "Haus- und HofKomponisten" Georg Philipp Telemann (1681–1767) sowie seinem hochbegabten Meisterschüler Johann Christoph Schmügel (1727–1798), damals Organist in Lüneburg. Insbesondere die großdimensionierte „Friedens-Cantate“ Schmügels, mit der in Lüneburg 1763 das Ende des Krieges eindrucksvoll gefeiert wurde, stellt eine bedeutende Wiederentdeckung aus der Übergangszeit vom Barock zur Frühklassik dar und üerraschte mit ihrer herausragenden Qualität unser Publikum auf das Angenehmste. Wir freuen uns sehr, dass wir dieses äußerst reizvolle Programm auch auf CD einspielen konnten.
Georg Philipp Telemann: Oratorium „Hannover siegt, der Franzmann liegt“ und „Arie auf die glücklichen Progressen der alliirten Waffen in Hessen“
Johann Christoph Schmügel: „Friedens-Cantate 1763“
barockwerk hamburg
Gesangssolisten: Hanna Zumsande (Sopran), Matthias Dähling (Altus), Dustin Drosdziok (Tenor), Mirko Ludwig(Tenor), Dominik Wörner (Bass)
Musikalische Leitung: Ira Hochman
Erst-Wiederaufführung einer Barockoper von Reinhard Keiser
Einige Szenefotos der farbenfrohen Inszenierung finden Sie in unserer Fotogalerie.
Und unser Videotrailer zeigt Ausschnitte aus den Aufführungen im Altonaer Theater im Juli 2022 und bietet mit interessanten Interviews tiefere Einblicke in unsere Produktion.
Lange erwartet und nun endlich da: Unsere Welt-Ersteinpielung der Oper "Jason oder die Eroberung des Goldenen Vließes" von Georg Caspar Schürmann. Das Werk wurde in den Jahren 1720 bis 1722 an der hamburgischen Gänsemarkt-Oper nicht weniger als 31 mal aufgeführt. Kein Wunder: Die spannende Geschichte um den Beginn der Beziehung zwischen Jason und Medea und die farbenreiche und pointierte Musik Schürmanns begeistern uns heute genauso sehr wie das Publikum vor 300 Jahren. Die vorliegende Aufnahme präsentiert eine circa zweistündige gekürzte Fassung des "Jason" und wartet nicht nur mit effektvollen Koloraturarien auf, sondern besticht auch durch die harmonische und melodische Sprache der Rezitative, die sehr expressiv, gewagt und gleichzeitig subtil ist. Medeas Partie, gestaltet von Hanna Zumsande, ist durchweg am facettenreichsten. In ihren Rezitativen hören wir ein breites Spektrum der Gefühle, vom Verliebtsein über Zweifel, Eifersucht, Rache und Verführung bis hin zu Herrschsucht und Siegeslust.
Die Doppel-CD ist erhältlich bei www.jpc.de
Unsere jüngste CD-Veröffentlichung mit Kantaten für die hannorverschen Könige Englands erhält zu unserer großen Freude ein durchweg positives Echo in der Fachpresse. Insbesondere Sopranistin Hanna Zumsande und Bassist Dominik Wörner werden einhellig für ihre ausdrucksvollen und klangschönen Interpretationen gepriesen. Auch das sowohl kraftvoll aufspielende als auch sensibel begleitende Instrumentalensemble und das vitalen Dirigat Ira Hochmans bleiben nicht unerwähnt.
Einige Ausschnitte aus den CD-Kritiken von Klassik Heute, BBC Music Magazin und anderen Publikationen finden sie in unserer Rubrik "Presse".
Mit dem seit 1778 nicht mehr aufgeführten Singspiel "Der Holzfäller und die drey Wünsche" von Georg Anton Benda konnte das barockwerk hambuzrg im Rahmen der beliebten Konzertreihe "Musik in alten Heidekirchen" bereits die zweite Wieder-Erstaufführung eines auf historischen hamburgischen Bühnen gespielten Musiktheater-Werkes in diesem Jahr präsentieren. Und es hat sich gelohnt: Bei bestem Open-Air-Wetter verfolgte das Publikum aufmerksam und amüsiert die märchenhafte Geschichte des armen Holzfällers Valentin, dem Jupiter und sein Bote Merkur drei Wünsche gewähren, und der hiervon maßlos überfordert sein Leben und seine Familie ins Chaos zu stürzen droht. Doch am glücklichen Ende steht die Erkenntnis, dass nicht Geld und Ruhm sondern Zufriedenheit das Glück auf Erden ist.
Wir freuen uns, mit den folgenden Schnappschüssen aus Probe und Aufführung einen kleinen Eindruck dieser stimmungsvollen Aufführung vermitteln zu können:
Mit Andreas Heinemeyer (Bariton), Santa Karnite (Sopran), Marie Richter (Sopran), Dustin Drosdziok (Tenor & Regie), Fridolin Wissenmann (Tenor), Ralf Grobe (Sprechrolle) und dem barockwerk hamburg unter der Leitung von Ira Hochman
Als "Ensemble in Residence" der Konzertreihe "Musik in alten Heidekirchen 2021" präsentierte das barockwerk Hamburg außerdem das neue Programm "Schlagartig!", das mit tänzerischer, kriegerischer, königlicher und sogar orientalischer Musik das Schlagwerk mit seinem ganzen Farbenreichtum ins Zentrum des Geschehens rückte. Von Tänzen aus Michael Praetorius "Terpsi-core" über das "Concerte des Trompettes" mit Paukenvorspiel von M. R. Lalande bis hin zu Ausschnitten aus Händels Feuerwerksmusik reichte der musikalische Bogen, und ließ neben den vom Schlagwerker Frithjof Koch virtuos gespielten Pauken und Trommeln auch Naturtrompeten, Barockoboen und Streichinstrumente in ihrer ganzen Pracht erstrahlen.
Mit großer Freude dürfen wir das Erscheinen unserer neuesten CD mit bisher weitgehend unbekannten Kantaten aus der hamburgischen Schaffenszeit Georg Philipp Telemanns verkünden. Die prachtvollen Kantaten huldigen mit Pauken und Trompeten den Monarchen Georg II. und Georg III., die im achtzehnten Jahrhundert in Personalunion nicht nur über Hannover (sowie Hamburgs Nachbarstädte Lüneburg, Stade und Harburg) herrschten, sondern zugleich auch die englische Krone trugen. Der international renommierte Bassist Dominik Wörner erfreut als idealer Interpret dieser abwechslungsreichen Musiken. Ihm zur Seite steht mit Hanna Zumsande eine der führenden Sopranistinnen der jüngeren Generation.
Ergänzt wird das Programm durch zwei weitere ausdrucksstarke Kantaten für Sopran und Bass aus dem schier unerschöplichen Repertoire der Kirchenmusiken Telemanns:
"Bleibe, lieber König, leben" - Kantate auf den englischen König Georg II. (TVWV 13:21)
"Du bleibest dennoch unser Gott" - Kantate zur Hamburger Zweihundertjahrfeier der Augsburgischen Konfession (TVWV 13:9b)
"Lieber König, du bist tot" - Trauermusik für Georg II. (TVWV 4:15)
"Gib, daß ich mich nicht erhebe" - Kantate für den 23. Sonntag nach Trinitatis (TVWV 1:621)
"Großmächtigster Monarch der Briten" - Geburtstagsmusik für König Georg III. (TVWV 12:11)
Hanna Zumsande, Sopran
Dominik Wörner, Bass
barockwerk hamburg
Ira Hochmann
Erschienen beim Label cpo und erhältlich über www.jpc.de
Erst-Wiederaufführung einer Barockoper von Carl Heinrich Graun (1704-1759)
in Kooperation mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky.
Wir freuen uns sehr, mit unserem Streaming-Konzert im März 2021 über 1200 Online-Zuschauer erreicht zu haben! Corona zum Trotz konnten wie so auch in diesem Jahr unsere beliebte Reihe der Erst-Wiederaufführung bisher unveröffentlichter Werke der hamburgischen Musikgeschichte fortsetzen. Die rund einstündige Aufführung präsentierte die musikalischen Höhepunkte der Graunschen Iphigenia. Anstelle der leider verloren gegangenen Rezitative führte Marcus Stäbler in pointierten Moderationen durch die Irrungen und Wirrungen der Handlung.
Nun müssen wir uns alle etwas gedulden, bis die parallel zum Streaming-Konzert eingespielte "Iphigenia"-CD bei unserem Hauslabel cpo erscheinen wird, und wir die wunderbare Musik aus der Feder Carl Heinrich Grauns erneut genießen können.
Die Geschichte der Königstochter Iphigenie, die von ihrem Vater Agamemnon geopfert werden soll, gehört zu den klassischen Tragödien der griechischen Antike, die das Theater bis heute zu immer neuen Interpretationen inspirieren und die Zuschauer fesseln. Mit gerade einmal 24 Jahren begeisterte sich auch Carl Heinrich Graun an dem Stoff und komponierte vor 290 Jahren die “Iphigenia in Aulis”. Seine jugendlich frische und farbenfrohe Musik erklang zuletzt im Jahr 1731 auf der Bühne der hamburgischen Gänsemarkt-Oper. Im Zentrum des Werks steht die freiwillige und selbstlose Aufopferung der Iphigenie in den Zeiten der gesellschaftlichen Krise. Vaterliebe und Königspflicht, Treue und Verrat, Ironie und Intrigen und eine Hochzeit als Schlussakkord bieten alle Zutaten für eine opulente und abwechslungsreiche Barockoper.
Mit der erstmaligen CD-Einspielung dieser Opern-Rarität bringen wir ein wahrhaft originelles Werk zurück ans Tageslicht und beleuchten nach dem 2020 erschienen "Polydorus" erneut das bisher zu Unrecht vernachlässigte deutschsprachige Opernschaffen Carl Heinrich Grauns.
Das barockwerk hamburg dankt für die großzügige Unterstützung durch die Rudolf Augstein Stiftung, die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaften und Kultur, die Hamburgische Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve, die Katharina und Gerhardt Hoffmann Stiftung, die Kleio-Stiftung Hamburg, die Alfred Toepfer Stiftung, die Kulturbehörde Hamburg, sowie für die Förderung von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART kULTUR.
Vertauschte Identitäten, geldgierige Könige, mordhungrige Königinnen und Prinzen, die ihre Eltern verachten: Der dramatische Plot der Barockoper "Polydorus" um Ereignisse im Trojanischen Krieg bot dem jungen Carl Heinrich Graun beste Gelegenheit, sein ganzes kompositorisches Können zu präsentieren. Im Jahr 1735 bejubelte das hamburgische Publikum dieses Werk auf der Bühne der Gänsemarkt-Oper.
Als Ersteinspielung in Form einer Doppel-CD freut sich das barockwerk hamburg Grauns Fünfakter dem heutigen Publikum wiederum vorstellen zu können.
Carl Heinrich Graun (1704-1759)
"Polydorus", Opera in 5 acts
Bestellnummer: cpo 555 266-2
Hanna Zumsande, Soprano • Ilione
Santa Karnīte, Soprano • Andromache
Alon Harari, Alto • Polidorus
Mirko Ludwig, Tenor • Deiphilus, Geist des Deiphilus
Fabian Kuhnen, Bass • Polymnestor
Ralf Grobe, Bass • Pyrrhus
Andreas Heinemeyer, Bass • Dares
barockwerk hamburg
Violin I: Micaela Storch-Sieben (concertmaster), Rupert Dintinger, Christiane Hampe
Violin II: Katrin Ebert, Galina Roreck
Viola: Stephan Sieben, Rafael Roth, Julia Stegmann
Violoncello: Sven Holger Philippsen, Christoph Harer
Violone: Bernd von Ostrowski
Transversflute: Idan Levi, Polina Gorshkova
Oboe, Oboe d’amore: Anabel Röser, Christiane Ascheberg
Horn: Joaquim Palet, Johannes Birk
Bassoon: Steffen Voss
Lute: Johannes Gontarski
Organ and Harpsichord: Olga Chumikova
Harpsichord and Direction: Ira Hochman
Liebe und Lebensgefahr, Zauber und Komik, Mystik und göttliche Einmischung- was seit etwa 300 Jahren unbeachtet in der Staatsbibliothek zu Berlin siechte, erblickte nun wieder Tageslicht und setzte eine Reihe von außergewöhnlichen Opernproduktionen im Rahmen der Musikreihe im Lichthof der Staatsbibliothek fort - die nunmehr auch bald auf Doppel-CD erscheinen!
Vier Tage voll großartiger Musik, extremer Konzentration und komplexer Logistik liegen hinter uns- ganz besonderer Dank gilt der Konzertmeisterin Micaela Storch-Sieben und dem großartigen Tonmeister Piotr Furmanczyc, unseren Solisten
Eeta – Konstantin Heintel (Bass)
Medea – Hanna Zumsande (Sopran)
Jason – Andreas Heinemeyer (Bass)
Hissifila – Geneviève Tschumi (Alt)
Assirtus – Ralf Grobe (Bass)
Filaura – Catherina Witting (Sopran)
Sarfax – Mirko Ludwig (Tenor)
Pallas, Iris & Phoebus, - Santa Karnīte (Sopran)
sowie dem gesamten Ensemble und allen Beteiligten!
Die wunderbaren Bilder unseres Fotografen Peter Hundert geben schöne Vorahnung auf die bald erscheinende Aufnahme von Georg Caspar Schürmanns Oper "Jason oder die Eroberung des goldenen Vließes":