Erst-Wiederaufführung einer Barockoper von Carl Heinrich Graun (1704-1759)
in Kooperation mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky.
Das Konzert wird am Donnerstag, 18. März 2021 ab 20.30 Uhr hier auf der Homepage des barockwerk hamburg sowie auf dem Blog der Staatsbibliothek bereitgestellt, und ist bis zum 31. März kostenlos abrufbar. Wir bitten herzlich um Spenden.
Wir freuen uns sehr, erstmals in Form eines Streaming-Konzerts auch in diesem Jahr unsere beliebte Reihe der Erst-Wiederaufführung bisher unveröffentlichter Werke der hamburgischen Musikgeschichte fortsetzen zu können. Die rund einstündige Aufführung präsentiert die musikalischen Höhepunkte der Graunschen Iphigenia. Anstelle der leider verloren gegangenen Rezitative führt Marcus Stäbler in pointierten Moderationen durch die Irrungen und Wirrungen der Handlung.
Die Geschichte der Königstochter Iphigenie, die von ihrem Vater Agamemnon geopfert werden soll, gehört zu den klassischen Tragödien der griechischen Antike, die das Theater bis heute zu immer neuen Interpretationen inspirieren und die Zuschauer fesseln. Mit gerade einmal 24 Jahren begeisterte sich auch Carl Heinrich Graun an dem Stoff und komponierte vor 290 Jahren die “Iphigenia in Aulis”. Seine jugendlich frische und farbenfrohe Musik erklang zuletzt im Jahr 1731 auf der Bühne der hamburgischen Gänsemarkt-Oper. Im Zentrum des Werks steht die freiwillige und selbstlose Aufopferung der Iphigenie in den Zeiten der gesellschaftlichen Krise. Vaterliebe und Königspflicht, Treue und Verrat, Ironie und Intrigen und eine Hochzeit als Schlussakkord bieten alle Zutaten für eine opulente und abwechslungsreiche Barockoper.
Mit der Wiederaufführung dieser Opern-Rarität bringen wir ein wahrhaft originelles Werk zurück ans Tageslicht, und garantieren nach den großen Erfolgen der vorangegangenen Jahre auch diesmal wieder ein unvergessliches Konzerterlebnis der ganz besonderen Art.
Musikalische Leitung: Ira Hochman
Moderation: Marcus Stäbler
Video: Julian und Helene Conrad
Ton: Piotr Furmanczyk
Mit: Matthias Dähling, Andreas Heinemeyer, Santa Karnīte, Mirko Ludwig, Geneviève Tschumi, Dominik Wörner und Hanna Zumsande
Es spielt: barockwerk hamburg
Das barockwerk hamburg dankt für großzügige Unterstützung durch die
Rudolf Augstein Stiftung, Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaften und Kultur
Hamburgische Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve, Katharina und Gerhardt Hoffmann Stiftung, Kleio-Stiftung Hamburg, Alfred Toepfer Stiftung
Kulturbehörde Hamburg.
Carl Heinrich Graun (1704-1759)
"Polydorus", Opera in 5 acts
Bestellnummer: cpo 555 266-2
Hanna Zumsande, Soprano • Ilione
Santa Karnīte, Soprano • Andromache
Alon Harari, Alto • Polidorus
Mirko Ludwig, Tenor • Deiphilus, Geist des Deiphilus
Fabian Kuhnen, Bass • Polymnestor
Ralf Grobe, Bass • Pyrrhus
Andreas Heinemeyer, Bass • Dares
barockwerk hamburg
Violin I Micaela Storch-Sieben (concertmaster), Rupert Dintinger, Christiane Hampe
Violin II Katrin Ebert, Galina Roreck
Viola Stephan Sieben, Rafael Roth, Julia Stegmann
Violoncello Sven Holger Philippsen, Christoph Harer
Violone Bernd von Ostrowski
Transversflute Idan Levi, Polina Gorshkova
Oboe, Oboe d’amore Anabel Röser, Christiane Ascheberg
Horn Joaquim Palet, Johannes Birk
Bassoon Steffen Voss
Lute Johannes Gontarski
Organ and Harpsichord Olga Chumikova
Harpsichord and Direction Ira Hochman
Liebe und Lebensgefahr, Zauber und Komik, Mystik und göttliche Einmischung- was seit etwa 300 Jahren unbeachtet in der Staatsbibliothek zu Berlin siechte, erblickte nun wieder Tageslicht und setzte eine Reihe von außergewöhnlichen Opernproduktionen im Rahmen der Musikreihe im Lichthof der Staatsbibliothek fort - die nunmehr auch bald auf Doppel-CD erscheinen!
Vier Tage voll großartiger Musik, extremer Konzentration und komplexer Logistik liegen hinter uns- ganz besonderer Dank gilt der Konzertmeisterin Micaela Storch-Sieben und dem großartigen Tonmeister Piotr Furmanczyc, unseren Solisten
Eeta – Konstantin Heintel (Bass)
Medea – Hanna Zumsande (Sopran)
Jason – Andreas Heinemeyer (Bass)
Hissifila – Geneviève Tschumi (Alt)
Assirtus – Ralf Grobe (Bass)
Filaura – Catherina Witting (Sopran)
Sarfax – Mirko Ludwig (Tenor)
Pallas, Iris & Phoebus, - Santa Karnīte (Sopran)
sowie dem gesamten Ensemble und allen Beteiligten!
Die wunderbaren Bilder unseres Fotografen Peter Hundert geben schöne Vorahnung auf die bald erscheinende Aufnahme von Georg Caspar Schürmanns Oper "Jason oder die Eroberung des goldenen Vließes":
Mittwoch, den 11. und Donnerstag, den 12. März 2020, jeweils 19:00 Uhr im Lichthof im Altbau der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Eingang Edmund-Siemers Allee / Ecke Grindelallee
Einführender Vortrag, Mittwoch, 11. März, 18 Uhr Vortragsraum der Bibliothek (1. Etage), Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg / Eintritt frei
Das für seine außergewöhnlichen Programme bekannte Ensemble barockwerk hamburg setzt seine Konzertreihe von unveröffentlichten und bisher nicht wiederaufgeführten Werken am 11. und 12. März 2020, 19 Uhr, in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg fort: diesmal zunächst mit drei späten Werken für die englischen Könige Georg II. und seinen Thronfolger und Enkel Georg III. Es handelt sich um die Kantaten Bleibe, lieber König, leben(TVWV 13:21), Lieber König, du bist tot (TVWV 4:15) sowie die Kantate Großmächtigster Monarch der Britten (TVWV 12:11). Anders als der aus den Texten abzuleitende Anlass und die Bestimmung der Kantaten ist das Rätsel um den oder die anglophilen Auftraggeber der höchst virtuosen und einfallsreichen Kantaten für Bass, Sopran, Trompeten, Pauken, Traversflöten, Streicher und Basso Continuo bis heute gänzlich ungelöst.
Aus dem Bereich der Hamburger Kirchenmusik wird die zur Zweihundertjahrfeier der Augsburgischen Konfession in St. Katharinen uraufgeführte Kantate Du bleibest dennoch unser Gott (TVWV 13:9b) erklingen, dazu außerdem die Kantate Gib, daß ich mich nicht erhebe (TVWV 1:621), die bei ihrer ersten Aufführung einen regelrechten Skandal erzeugte: „Daß solch Zeug nicht müste in der Kirche abgesungen werden“, lautete damals die Beschwerde eines angesehenen Hamburger Kaufmanns gegenüber dem Geistlichen Ministerium.
Neben der Sopranistin Hanna Zumsande, die dem barockwerk hamburg bereits durch zahlreiche Konzerte eng verbunden ist, konnte für dies Programm zum ersten Mal der namhafte Bassbariton Dominik Wörner, Preisträger des Leipziger Bach-Wettbewerbs, gewonnen werden.
In Kooperation mit dem Musikwissenschaftler und Telemann-Forscher Dr. Jürgen Neubacher konnten die schwierigen Notations- und Textfragen bei den Kantaten gelöst und modernes Notenmaterial erstellt werden. So können diese in unserer Stadt entstandenen Werke, die Hamburgs damaliges politisches, kirchliches und kommerzielles Leben in die Gegenwart hinein spiegeln, nun wieder dem Hamburger Publikum zugänglich gemacht werden.
Eintritt: 19 €, Ermäßigung: 50% für Schüler und Studenten
Kartenvorverkauf: Konzertkasse Gerdes, Tel.: 040 455 802, Abendkasse