Szenen aus der Oper „Polydorus“ von Carl Heinrich Graun
Die vor 287 Jahren geschriebene Oper „Polydorus“ stand zuletzt 1735 auf dem Spielplan der Hamburger Gänsemarktoper. Mit vertauschten Identitäten, geldgierigen Königen, mordhungrigen Königinnen und Prinzen, die ihre Eltern verachten, geht es im Libretto von Johann Samuel Müller zu.
So wird in der Geschichte von Polydorus griechische Mythologie mit Shakespearscher Dramatik verbunden. Carl Heinrich Graun, einer der bekanntesten Opernkomponisten des achtzehnten Jahrhunderts, liefert die bewegende Musik dazu. Mit der Erstwiederaufführung dieser Opernrarität bringt barockwerk hamburg dieses wahrhaft originelle Werk wieder ans Tageslicht und garantiert nach den Erfolgen der vorangegangenen Jahre auch diesmal wieder ein Konzerterlebnis der ganz besonderen Art.
Ein Tanz von Furien |
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Aria: Soll ich das Versprechen lassen (Hanna Zumsande - Ilione) |
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Aria a 2: Wenn du seufzest (Mirko Ludwig - Deiphilus, Santa Karnīte - Andromache) |
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Aria: Benetzt, Betrübte (Chor der Klageweiber und Trojaner) |
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Telemann für besondere Anlässe
Die drei auf dieser CD vorgestellten Kompositionen zeigen, dass man von Telemann neben seiner Kirchenmusik für reguläre Gottesdienste auch Musiken für außerordentliche Gottesdienste und besondere Anlässe erwartete. Seine Einweihungsmusik für die Kirche des Hamburger St. Hiob-Hospitals, „Kommt, lasset uns anbeten“ hat im Vergleich zu seinen übrigen Kircheneinweihungsmusiken eine auffallend kleine Besetzung. Dies ist kein Ausdruck von Geringschätzung, sondern dem kleinen Kirchenraum geschuldet. So überzeugt die Komposition durch ihre Innigkeit, wobei die auf wenige Musiker beschränkte Besetzung wesentlich zu dem aparten Eindruck beiträgt, den diese liebevoll gestaltete, viele schöne, vor allem melodische und harmonische Details aufweisende Musik hervorruft. Bei seinem hier erstmals eingespielten Singgedicht „Geschlagene Pauken, auf!“ lässt stilistische Modernität aber auch der kompositorische Einfallsreichtum aufhorchen. Und seine 1758 entstandene Motette „Laetare iuvenis in iuventute tua“ auf einen alttestamentlichen Text zählt zu den wenigen Werken Telemanns, die von seinem schulischen Wirken als Kantor an der Hamburger städtischen Lateinschule (dem Johanneum) zeugen. Text: jpc
„Kommt, lasset uns anbeten“. Einweihungsmusik für die Kirche des Hamburger St. Hiob-Hospitals 1745 (TVWV 2:5) Daraus:Dictum: Kommt! lasset uns anbethen (Coro) |
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„Geschlagene Pauken, auf!“ Einweihungsmusik für das Akademische Gymnasium (Christianeum) in Altona 1744 (TVWV 13:14) Daraus: Aria: Geschlagene Pauken, auf! (Fabian Kuhnen - Bass) |
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„Laetare iuvenis in iuventute tua“ Musik zum Hamburger Schul-Examen 1758 (TVWV 14:1) |
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Opern-Wiederaufnahme nach 300 Jahren
Nachdem barockwerk hamburg Schürmanns großer Oper Die getreue Alceste 2016 als halbszenische Aufführung im Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg knapp 300 Jahre nach ihrer
Entstehung zu einer vom Publikum frenetisch gefeierten Wiedergeburt verholfen hatte, stellte sich die Frage, wie der überaus positive Eindruck, den Schürmanns Musik hinterlassen hatte, auch einer
größeren Hörerschaft vermittelt werden könnte. So entstand diese CD in gekürzter Version, die die wichtigsten Handlungselemente als auch die musikalischen Höhepunkte des Werkes enthält. Der
Bookletautor Jürgen Neubacher versucht dabei in seinem Text, mittels einer Synopsis und erläuternden Zwischentexten durch die Handlung zu führen. Dem antiken Alkestis-Stoff entsprechend, sind Liebe
und Tod die beiden zentralen Themen der Oper. Deren emotionsgeladene Ausformungen durch Textdichter und Komponist zählen zu den großartigsten Momenten des Werkes: Äußerlich betrachtet erscheint
Schürmanns Musiksprache eher schlicht, wechselnd zwischen liedhaften und koloraturstarken Momenten, mit einem Primat des Melodischen bei zugleich solide gearbeiteter Satztechnik. Beim Hören
allerdings erweist sie sich als ausgesprochen klangschön, erfindungsreich und effizient, soll heißen, Herz und Verstand des Hörers unmittelbar ansprechend und nachhaltig bewegend. Die Oper war mit 42
Aufführungen in Hamburg in den Jahren 1719 bis 1723 außerordentlich erfolgreich. Text: jpc
[Track 1] Overtüre |
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[Track 10] Aria: Sanffte Lüffte (Hyppolite) |
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[Track 13] Aria: Gute Nacht, ihr schönsten Blicke (Admetus) |
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[Track 19] Aria à Tutti: Klagt mit Seuffzen, klagt mit Zähren (Chor) |
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[Track 25] Aria à 2: Fahr ewig wohl! (Alceste, Admetus) |
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Hochkarätiges Spätwerk von Telemann
Die Entdeckung von Telemanns bisher unbekannter Altonaer „Jubel-Music von 1760“ in einer erst 1998 von kriegsbedingter Verlagerung aus Armenien zurückgekehrten Sammelhandschrift der Staats- und
Universitätsbibliothek Hamburg ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: „Schon unmittelbar nach der ersten Aufführung des Werkes in der Altonaer Hauptkirche am 16. Oktober 1760 hatte ein unbekannter
Berichterstatter im Altonaischen Mercurius geurteilt, es sei ‚eine vorzüglich schöne Musik‘ Tatsächlich handelt es sich um eine qualitativ herausragende Komposition, die mit zum Besten zählt, was
Telemann in hohem Alter geschaffen hat. Unsere Kenntnis von Telemanns Spätwerk wird damit um ein weiteres hochkarätiges Werk vermehrt. Auch war noch bis vor wenigen Jahren unbekannt, in welch
erstaunlichem Umfang sich Telemann im damals dänischen Altona als Komponist engagiert hatte (mindestens zwölf Festmusiken entstanden im Zeitraum 1741–1764), ja dass es überhaupt zu dieser Zeit eine
nennenswerte Musikszene in Altona gab: Die zweiteilige, aus 16 Nummern bestehende Komposition auf den Text eines ungenannten Dichters ist eine Eloge auf den dänischen König Friedrich V. anlässlich
des hundertjährigen Jubiläums der Erbsouveränität des dänischen Königshauses.“ (Jürgen Neubacher, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
Chor "Die dicken Wolken scheiden sich"
Sopran: Santa Bulatova, Hanna Zumsande
Alt: Alon Harari, Geneviève Tschumi
Tenor: Mirko Ludwig, Julian Rohde
Bass: Ralf Grobe, Rainer Mesecke
Arie "Wie gut ist es, dir, Gott vertrauen"
Die Betrachtung - Hanna Zumsande, Sopran
Arie "Dir war dieses Heil beschieden"
Der Schutzgeist Dänemarks - Ralf Grobe, Bass
Chor "Gott, deine Hülfe ist nahe denen"
Chor "O daß ich tausend Zungen hätte"
Arie "Auf, Dännemarks ruhige Staaten"
Der Schutzgeist Dänemarks - Mirko Ludwig, Tenor
Arie "Wie gut steht euch, erfreute Scharen"
Alon Harai, Altus
Chor "Amen, Lob und Ehre und Weisheit"
CD "Bürgercapitainsmusik von 1780" von Carl Philipp Emanuel Bach
CPE Bach hatte das bedeutendste und einflussreichste kirchenmusikalische Amt der Hansestadt inne, vergleichbar demjenigen seines Vaters als Leipziger Thomaskantor. Seine „Hamburger Bürgerkapitänsmusik“ (H 822a-b, Wq deest), die aus einem Oratorium und einer Serenata besteht, schrieb C. P. E. Bach im Jahr 1780 zur jährlich veranstalteten Zusammenkunft (Konvivium) der Kapitäne der Hamburger Bürgerwache. Mit Trompeten und Pauken, mit allegorischen Figuren wie Laster und Tugenden wird der Krieg dem Frieden gegenübergestellt. Gefolgt vom Chor der Patrioten, siegt die Vaterlandsliebe. Neid, Aufruhr und Arglist verziehen sich. Festlich werden die wiederhergestellte Ordnung und der florierende Handel gefeiert. Die Komposition besteht durchgängig aus höchst inspirierter Originalmusik, die ein tieferes Interesse Bachs an den vielfältigen Facetten des Textes erkennen lässt. Dieses musikalisch vielfältige und qualitätsvolle Werk wird von dem Ensemble barockwerk hamburg interpretiert, das 2007 von der israelischen Dirigentin und Cembalistin Ira Hochman begründet wurde. Die Künstler haben sich zum Ziel gesetzt, sowohl vokale als auch instrumentale Kammer- und Bühnenmusik aus dem Barockzeitalter wiederzuentdecken und zu neuem Leben zu erwecken. Dabei schöpft das Ensemble insbesondere aus der reichen hamburgischen Tradition, die im 17. und 18. Jahrhundert nicht nur zahlreiche große Musiker, sondern auch Publikum und Mäzene aus ganz Nordeuropa anzog. Als nächste Veröffentlichung mit diesem Ensemble folgt auf cpo Telemanns „Die dicken Wolken scheiden sich“: Festmusik im Auftrag der Stadt Altona (Altona 1760)
Text: jpc
Die CD finden Sie hier.
Oratorio:
Chor "Hebt an, ihr Chöre der Freuden!"
Sopran: Santa Bulatova, Hanna Zumsande
Alt: Alon Harari, Geneviève Tschumi
Tenor: Mirko Ludwig, Julian Rohde
Bass: Ralf Grobe, Rainer Mesecke
Arie "Du Schöpfer meiner Freuden Feste"
Hammona - Agata Bienkowska, Mezzosopran
Arie "Wir sollten kalt und hoch vermessen"
Patriotismus - Mirko Ludwig, Tenor
Chor "Sollt ich meinem Gott nicht singen?"
Accompagnato "Aus seinem staubbefleckten Helme"
Hammona - Agata Bienkowska, Mezzosopran
Menschenliebe - Alon Harari, Altus
Duett "Zertrümmerte Städte!"
Hammona - Agata Bienkowska, Mezzosopran
Menschenliebe - Alon Harari, Altus
Serenata:
Chor "Der Trommeln Schlag, der Pfeifen Spiel"
Rezitativ "Empfanget mich, ihr edlen Patrioten"
Die Freude - Hanna Zumsande, Sopran
Arie "Mein Rasen war, wie einer Sündfluth Rasen"
Der Aufruhr - Rainer Mesecke, Bass
Chor "Kränzt des festlichen Pokal Bey dem Patrioten Mal"
CD "La Prima Diva - Arie per Faustina Bordoni"
Mit Arien für Faustina Bordoni-Hasse (1697 – 1781) und Sinfonien für zwei Trompeten, Orchester und Basso Continuo von A. Caldara, F. Gasparini, G. F. Händel, J. A. Hasse, C. F. Pollarolo, D. Sarro und P. Torri
Im XVIII. Jahrhundert, der Zeit der Kastratenherrschaft auf den Opernbühnen, erlangte Faustina Bordoni als einzige Frau durch ihre Virtuosität und besondere Gesangskunst den Ruhm der ersten Diva der Operngeschichte. Nach ihrem Tod gerieten ihr Name und die eigens für sie geschriebene Musik mehr und mehr in Vergessenheit. Im Programm von barockwerk hamburg erklingen einige der einst so berühmten Arien zum ersten Mal wieder. Im Februar 2013 nahm barockwerk hamburg mit diesem Programm eine CD auf, die beim italienischen Label Tactus erscheint. Die CD finden Sie hier.
Ensemble barockwerk hamburg
Agata Bienkowska - Mezzosopran
D. Sarro Arie "Per abbatter il mio cuore"
G. F. Händel Arie "Alla sua gabbia d'oro"
P. Torri Arie "Se amori ascolterò"
A. Hasse Arie "Sí, quei ferri a me rendete"
D. Sarro "Sinfonia aus Didone abbandonata I"
"Sinfonia Didone II"
"Sinfonia Didone III"